Friedensgebet 2014 in der Gymelsdorfer Moschee

IMG_3876Über 150 Christen, Muslime und Baha’i kamen am 13. Dezember 2014 zum Friedensgebet vom “Interreligiösen Forum Wiener Neustadt” in der Gymelsdorfer Moschee und setzten ein Zeichen, um den Frieden über Religions- und Ländergrenzen hinweg zu schaffen und zu erhalten.

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In Anbetracht der dramatischen Lage widmeten 17 religiöse Gemeinden ihr Gebet dem Frieden im Nahen Osten. Ziel war es, ein Zeichen zu setzen und für Respekt, Toleranz und Menschenwürde in allen Religionen und Weltanschauungen gemeinsam einzutreten. In einleitenden Worten strich Elisabeth Mikl, Sprecherin und Mitbegründerin des Interreligiösen Forums, die Besonderheiten des Interreligiösen Dialogs heraus: Ziel sei das Kennenlernen des Glaubenswissens und der Glaubenspraxis der anderen Religionen, das Abbauen von Vorurteilen, es gehe um ein tiefes Zuhören, um den anderen ganz verstehen zu wollen. Aus einem solchen Dialog des gegenseitigen Respekts gehe jede/r TeilnehmerIn bereichert hervor.

IMG_3864Auf dieser Überzeugung wurde auch das „Friedensgebet“ entwickelt. Texte, Lieder und Gebete aus jüdischer und christlicher Tradition, von muslimischer Seite und der Baha’i-Gemeinde wurden von den religiösen Gemeinschaften gestaltet.

IMG_38583Das Friedensgebet begann mit einem von christlichen RepräsentantInnen gestalteten Teil. Pater Walter Ludwig von der Stiftspfarre Neukloster erinnerte an unsere eigene Geschichte als sich vor 70 Jahren hier Menschen grausam kriegerisch bekämpften.Er brachte aus dem Neukloster das „Nagelkreuz aus Coventry“ mit: „Es erinnert an den Dompfarrer von Coventry, der nach der Zerstörung der Kathedrale im Zweiten Weltkrieg die Worte ,Vater vergib’ zu diesem Kreuz schrieb. Er habe ganz bewusst nicht die Formulierung ,Vergib ihnen’, sondern „Vater vergib“ gewählt, weil er damit die Mitverantwortung aller am Frieden ausdrücken wollte. Auch heute sind alle gefordert, einen Beitrag zum friedlichen Miteinander zu leisten.“

IMG_38931Pfarrer Salzer und Pfarrerin Petritsch von der Evangelischen Kirche lasen aus der heiligen Schrift und brachten berührende Texte, die vom Leiden der Verfolgten sprachen.

Viktor Hladky, derzeit Bischof der Mormonengemeinde, zitierte Stellen aus der Schrift, die die Nächstenliebe als Grundlage des Friedens betonten.

IMG_3890Im muslimischen Teil wurde der Gebetsaufruf rezitiert und die verschiedenen Bitten an Allah vorgetragen: mögen die Menschen die in Not sind, mit Geduld und Standhaftigkeit gestärkt werden und vor Armut, Hunger, Not bewahrt sein.

Den Abschluss bildete die Gemeinde der Bahai mit einem meditativen Gesang, der zu Herzen ging und Texten, die davon sprachen, dass der Sinn der Religionen sei, aus der Menschheit eine Familie werden zu lassen.

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Die Gruppe, die das Gebet vorbereitet hat.

Bilal Öztürk vom Islamischen Kulturzentrum in der Gymelsdorfer Gasse freute sich über die vielen Gäste in der Moschee und lud im Anschluss zu einem vielfältigen Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Fotogalerie – Friedensgebet 2014